Konzeption

Konzeption des Waldorfkindergartens Straubing


Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort
  1. Unser Kindergarten stellt sich vor

2.1. Lage und Einzugsgebiet

2.2. Gründung

2.3 Größe der Einrichtung

  1. Organisation/ Trägerschaft

3.1. Pädagogisches Personal

3.2 Träger/ Vereinsmitgliedschaft

3.3. Vorstand

3.4. Elternbeirat

3.5. Verwaltung 3.6. Arbeitskreise

4. Gesetzliche Grundlagen

5. Unser Leitbild

Das Kind als Mittelpunkt

6. Bildungs- und Erziehungsziele

7.1. Körper- und Bewegungssinn

7.2 Sinnes- und Wahrnehmungskompetenz

7.3 Sprachkompetenz

7.4 Mathematisch- und naturwissenschaftlicher Kompetenz

7.5 Phantasie- und Kreativitätssinn

7.6 Sozialkompetenz

7.7 Motivations- und Konzentrationskompetenz

7.8 Ethisch-moralische Wertkompetenz

7.9 Rhythmisch- musikalisch- künstlerische Bildung

7.10 Medienkompetenz

7. Grundlagen der Waldorfpädagogik

7.1. Vorbild und Nachahmung

7.2 Partizipation

7.3 Raumgestaltung

7.4 freies Spiel und Spielmaterial

7.5 Rhythmus und Wiederholung

7.6 Ernährung

7.7 Naturbegegnung

7.8 Selbsterziehung

8. Wichtige Elemente der Waldorfpädagogik

8.1 Reigen

8.2 Eurythmie/ Musik/Bewegung

8.3 Märchen/ Tischpuppenspiel

9. Unser Angebot

9.1 Eltern-Kind-Gruppe

9.2 Kleinkindgruppe

Tagesablauf

9.3 Kindergarten

Tagesablauf

9.4 Freizeitschule

10. Zusammenarbeit

10.1 Im Team

10.2 Elternarbeit und „Eltern – mit – Arbeit“

10.3 Fachkräfte zur Ergänzung des pädagogischen Ablaufs

10.4 Schule

10.5 Kooperation und Vernetzung

10.6 Therapeuten

11. Qualitätssicherung

12. Organisatorisches und Rechtliches

12.1 Aufnahme

12.2 Beiträge

12.3 Öffnungszeiten

12.4 Ferien- und Schließtageregelung

  1. Vorwort

Liebe Interessierte,

Die vorliegende Konzeption ist das Ergebnis gemeinschaftlicher Zusammenarbeit des pädagogischen Teams und des Vorstands. Durch die Konzeption möchten wir einen Einblick in unsere Arbeit schaffen. In einer fördernden, aber auch Freude bereitenden Zusammenarbeit unseres Kindergartenkollegiums haben wir die Grundlagen unserer Arbeit (mit den Kindern, mit den Eltern, im Kollegium und mit der Öffentlichkeit) neu und bewusster angeschaut, durchdacht und in eine schriftliche Form gebracht.

Bei der Erstellung dieser Konzeption wurde, neben dem Augenmerk auf die gesetzlichen Rahmenbedingungen des Bayerischen Kinderbildungs- und Betreuungsgesetzes (BayKiBiG) und den pädagogischen Forderungen des Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplanes (BEP), in besonderem

Maß natürlich die Waldorfpädagogik nach dem Menschenbild Rudolf Steiners berücksichtigt, auf deren Grundlage wir in unserer Einrichtung arbeiten.

  1. Unser Kindergarten stellt sich vor

2.1 Lage und Einzugsgebiet

Der Waldorfkindergarten liegt im Süden der Stadt Straubing.

Per Fahrrad oder der Buslinie 1 (Haltestelle: Eichendorfstraße Denkmal) ist unser Standort gut zu erreichen.

Die Bundesstraße 8 sowie der Alfred-Dick-Ring verbinden den neuen Standort gut für Fernfahrer.

Die Eltern und Kinder des Kindergartens kommen sowohl aus der Stadt Straubing als auch aus dem Landkreis Straubing-Bogen und den angrenzenden Landkreisen.

2.2 Gründung

Auf Elternwunsch dreier befreundeter Familien nach einer Alternative zu den Regelkindergärten entstand im Jahr 1998 eines Nachmittags die Idee, selbst tätig zu werden und einen Kindergarten zu gründen, in dem das Kind in seiner Persönlichkeit im Mittelpunkt steht.

Für die Gründung dieser Initiative brauchte es natürlich auch einen Träger.

Hier kam der anthroposophische Lesekreis ins Spiel, der zeitgleich bereits in Straubing lebte und sich mit Texten Rudolf Steiners – dem Gründer der Waldorfpädagogik- auseinandersetzte.

Deren Inhalte begeisterten diese drei Familien von Anfang an.

Endlich eine Pädagogik, in der nicht die vorschulische Bildung, sondern das Zusammenwirken von Körper, Geist und Seele gleichwertig betrachtet wurde.

Es war genau diese Tiefsinnigkeit in der Anschauung des gesamten Menschen, die sie sich für ihre Kinder wünschten und es wurde schnell der Entschluss gefasst, gemeinsam einen Trägerverein für den Kindergarten zu gründen.

Ehe sie sich versahen, saßen sie bei Kaffee und Kuchen in Bewerbungsgesprächen Erzieherinnen gegenüber und schon bald fand sich eine Waldorf – Erzieherin mit genügend Initiativkraft, um dieser Idee Leben einzuhauchen.

Als Gebäude konnte ein altes, unbenutztes Holz – Gartenhaus auf einem naturnahen Grundstück einer involvierten Familie genutzt werden, welches mit viel Arbeit, Zeit, Liebe und Schweiß in Eigenregie ausgebaut wurde.

Welch ein Glück, dass eine der Familien einen Baustoffhandel betrieb!

Im Jahre 1999 wurde das renovierte Häuschen bezogen und mit anfangs 6 Kindern gestartet. Bei der Anerkennung als offizieller Kindergarten in privater Trägerschaft im Jahr 2000 waren es bereits 12 Kinder. Die Nachfrage war enorm, so dass Planungen für die Öffnung einer zweiten Gruppe nicht lange auf sich warten ließen.

Seither wird jungen Familien eine Alternative in der

Kindergarten – Landschaft zur Erziehung ihrer Kinder geboten, die sich mittlerweile in Straubing fest etabliert hat.

2.3 Größe der Einrichtung

Im Waldorfkindergarten Straubing können Kinder ab 2 Jahren in die Kleinkindgruppe aufgenommen werden. Dort werden 13 Kinder bis zum Alter von maximal 4 Jahren betreut.

Die Kindergartengruppe bietet Platz für 25 Kinder von 3 -7 Jahren.

Das pädagogische Angebot wird durch 4 Eltern-Kind-Gruppen ergänzt, die an 4 Wochentagen jeweils vormittags von 9.00 – 11.00 Uhr stattfinden. In jeder Gruppe können bis zu 8 Kinder mit Begleitung aufgenommen werden.

Für Schulkinder gibt es einmal wöchentlich an einem Nachmittag die Möglichkeit zur Teilnahme an der Freizeitschule, in der sie sich unter professioneller Anleitung kreativ beschäftigen können. Die Teilnehmerzahl ist auf maximal 8 Kinder begrenzt und umfasst das gesamte Grundschulalter.

  1. Organisation/ Trägerschaft

3.1 Pädagogisches Personal

In der Kleinkindgruppe werden 15 Kinder im Alter von 2-4 Jahren von 3 pädagogischen Kräften betreut.

Die Kindergartengruppe bietet Platz für 25 Kinder im Alter von 3-7 Jahren und wird aktuell von 4 pädagogischen Kräften geleitet.

Eltern – Kind – Gruppe

Wird von einer ausgebildeten Spielgruppenleiterin angeboten. Die Eltern besuchen die Gruppe 1 x wöchentlich zusammen mit ihren Kindern für ca. 2 Std.

Freizeitschule

Diese wird von einer Waldorflehrerin angeboten.

3.2 Träger/ Vereinsmitgliedschaft

Der Verein für Waldorfpädagogik Straubing e.V. ist Träger des Kindergartens.

Der Beitritt zum Verein ist Vorrausetzung für die Aufnahme in den Kindergarten.

Als Mitglied haben sie die Möglichkeit zu aktiver Mitgestaltung im Kindergarten.

Der Mitgliedsbeitrag beträgt aktuell 60 Euro pro Kalenderjahr.

3.3 Vorstand

Der Vorstand trägt die rechtliche und finanzielle Verantwortung. Er ist für alle personellen Angelegenheiten zuständig, erstellt den Finanzplan und kontrolliert die Mittelverwendung.

Außerdem vertritt er den Verein nach außen und steht in engem Kontakt mit dem Jugendamt. Auch das Schließen von Verträgen mit Dritten und deren Einhaltung fällt in dessen Aufgabenbereich.

Er koordiniert die Zusammenarbeit aller Gremien und trägt die letzte Verantwortung für alle Belange des Kindergartens und des Vereins.

Organisatorisch wird der Kindergarten von den Erzieherinnen, Vorstand und Elternbeirat in gegenseitiger Abstimmung geleitet. Diese unbürokratische Art erhält uns Entscheidungsfreiheit zum Wohle der Pädagogik und spart Kosten.

3.4 Mitgliederversammlung

Die Mitgliederversammlung besteht aus den Mitgliedern des Vereins. Ordentliche Mitglieder sind die Erziehungsberechtigten aller betreuten Kinder sowie im Verein tätige Mitarbeiter. Freunde und Förderer des Vereins sind als außerordentliche Mitglieder herzlich willkommen.

3.5 Elternbeirat

In allen anerkannten Kindertagesstätten muss ein Elternbeirat bestehen.

Der Elternbeirat wird jedes Jahr zu Beginn eines neuen Kindergartenjahres aus der gesamten Elternschaft neu gewählt und sollte aus jeweils zwei Elternvertretern jeder Gruppe bestehen.

Der Elternbeirat ist ein beratendes Gremium. Er wird von Vorstand und Pädagogen über öffentliche Belange informiert und angehört.

Wichtige Funktionen sind die Organisation von Festen und die Koordination verschiedenster Aufgaben im Kindergartenalltag.

3.6 Verwaltung

Unser Kindergarten wird durch eine Sekretärin und eine Buchhalterin unterstützt.

3.7 Arbeitskreise

Eine wichtige Säule im Leben des Kindergartens sind die „Arbeitskreise“. Diese bilden sich aus den Eltern und Vereinsmitgliedern, die sich entsprechend ihrer individuellen Interessen und Begabungen zusammenfinden und dadurch den reibungslosen Ablauf in verschiedenen Bereichen gewährleisten.

Folgende Arbeitskreise sind in unserem Kindergarten aktuell aktiv:

Gartenkreis:

Der Gartenkreis ist für die Gartenanlage verantwortlich. Dies umfasst die Planung, Neu-/Umgestaltung sowie die regelmäßige Pflege. Bei größeren Projekten wird zu gesonderten Arbeitseinsätzen aufgerufen.

Hauskreis:

Organisation und gegebenenfalls auch Durchführung der allgemeinen Instandhaltungsarbeiten am Inventar sowie den Räumen.

Er ist außerdem zuständig für die Ordnung und Übersicht des Materiallagers in den Speicherräumen.

Kreativkreis:

Wer noch nie gebastelt hat, kann es hier lernen. Filzen, Nähen, Stricken und Basteln für die Basare und öffentlichen Verkaufs-stände. Der Bastelverkauf stellt eine wichtige Einnahmequelle für unseren Kindergarten dar und bietet außerdem eine besondere Möglichkeit der Darstellung in der Öffentlichkeit. Beim wöchentlichen Treff werden auch Puppen für die Jahreszeitentische oder Geburtstagsgeschenke und Spiel-zeug für die Kinder hergestellt.

Bücherkreis:

Im Bücherkreis tätig sein, bedeutet unsere Bibliothek zu verwalten. Dies umfaßt die Organisation und Durchführung des Ausleihens und die Aktualisierung des Bestandes.

Lesekreis:

Der abendliche Lesekreis, trifft sich alle vierzehn Tage, jeweils am zweiten und vierten Dienstag von 19.30 bis ca. 20.30 Uhr, um sich mit anthroposophischen Texten auseinanderzusetzen. Dazu sind alle Interessierten herzlich eingeladen.

Kochkreis:

Der Kochkreis kümmert sich um Organisation des Essens bei festen und anderen Veranstaltungen wie dem Haus-und Gartenarbeitstag.

Spendenkreis:

Der Spendenkreis kümmert sich um die Gewinnung neuer Sponsoren, Initiierung von Spendenaktionen und Eröffnung neuer Geldquellen.

Geschäftsführende Arbeitskreise:

Öffentlichkeitsarbeit:

Organisation öffentlicher Veranstaltungen (z.B. Vorträge, Seminare, Infostände usw.) und Ankündigungen in den örtlichen Medien. Betreuung der Internetseite des Kindergartens, Entwurf von Texten, Flyern, Plakaten usw. zur Information der Öffentlichkeit.

Personal:

Ansprechpartner für die Erzieherinnen, Bearbeitung aller Personalangelegenheiten, Neueinstellung von Mitarbeiter/Innen,

Qualitätssicherung

Finanzen:

Buchhaltung und Bearbeitung der Finanzentwicklung deslaufenden Kindergartenjahres, Beratung des Vorstandes bei Finanz-entscheidungen. Pflege vorhandener und neuer Sponsoren, Initiierung von Spendenaktionen, Mitgliederbetreuung und -werbung

Jugendamt:

Kontakt und Kommunikation mit dem Jugendamt bezüglich der Kinder, Personal und gesetzlichen Vorschriften.

Baukreis:

Zuständig für alle Belange in Bezug auf den Neubau des Waldorfkindergartens

4. Gesetzliche Grundlagen

Die gesetzlichen Grundlagen unserer Einrichtung bilden das Kinder- und Jugendhilfe-Gesetz (KJHG) sowie das Bayerische Kinderbildungs- und Betreuungsgesetz (BayKiBiG).

Der Waldorfkindergarten Straubing wird nach BayKiBiG gefördert.

anderer Träger zugezogen.

  • Umgang mit einem erhöhten Entwicklungsrisiko
  • Umgang mit Suchtgefährdung
  • Krisenmanagement
  • Ablaufschema bei Gefährdung

5. Unser Leitbild

Das Kind als Mittelpunkt

Wer vom Ziel nicht weiß,
kann den Weg nicht haben,
wird im selben Kreis
all sein Leben traben;
kommt am Ende hin;
wo er hergerückt,
hat der Menge Sinn
nur noch mehr zerstückt.

Wer vom Ziel nichts kennt,
kanns doch heut erfahren;
wenn es ihn nur brennt
nach dem Göttlich-Wahren;
wenn in Eitelkeit
er nicht ganz versunken
und vom Wein der Zeit
nicht bis oben trunken.

Denn zu fragen ist
nach den stillen Dingen,
und zu wagen ist,
will man Licht erringen:
wer nicht suchen kann,
wie nur je ein Freier,
bleibt im Trugesbann
siebenfacher Schleier.

Christian Morgenstern











Folgende Gedanken legen wir unserem Leitbild als Ideal zugrunde:

  • Im Fragen und Suchen halten wir bewusst, dass wir persönlich eine individuelle Verantwortung für die Entwicklung der Schöpfung tragen.
  • Wir stellen uns anderen Menschen und unserer Umwelt in Achtung gegenüber.
  • Im Verständnis, dass der Lebensraum des Kindes im Zusammenwirken von Familie, Pädagogik und Gesellschaft entsteht, bemühen wir uns, Vorbild zu sein und den Lernprozess des Menschenkindes durch Nachahmung zu ermöglichen.
  • In diesem Wollen sehen wir unsere Arbeit als ganzheitlich.
  • Unsere Initiative will einen Raum schaffen, in dem die uns anvertrauten Kinder ihre mitgebrachten geistigen, seelischen und körperlichen Eigenschaften frei entfalten können.
  • Die Geisteswissenschaft Rudolf Steiners, und die Waldorfpädagogik dienen uns als Leitfaden, um die menschliche Entwicklung in ihren Prozessen, Zielen und Bedürfnissen zu verstehen.
  • So wie ohne Liebe das Leben nichts ist, und Vertrauen ein wesentliches Merkmal der Liebe ist, müssen wir in unserer Gemeinschaft Vertrauen ineinander als Voraussetzung erkennen und umsetzen.
  • Wie das Kind fallen muss um laufen zu lernen, wollen wir inunserer Gemeinschaft Raum haben, Fehler machen zu dürfen und Zeit haben, daraus zu lernen.
  • Der Einzelne bedarf der Unterstützung der Gemeinschaft um seine Individualität zu erkennen und zu entwickeln. Die Gemeinschaft bedarf des Einzelnen um wirksam sein zu können.

6. Bildung und Erziehung

6.1. Körper- und Bewegungssinn

Die seelische und geistige Befindlichkeit des Menschen korrespondiert mit seiner körperlichen Beweglichkeit. wer Körperliches Gleichgewicht steht in enger Verbindung mit der seelischen Balance.

In keinem anderen Lebensabschnitt haben Bewegung und sinnliche Erfahrung eine so wichtige Bedeutung wie im ersten Jahrsiebt. Das Kind erschließt sich seine Welt mit allen Sinnen durch Bewegung / Aktivität des Körpers und bildet damit die Grundlage für Sprache und Denken. Jede Tätigkeit, sei sie motorisch oder sensorischer Art, schlägt sich beim heran-wachsenden Kind, nach neuester Hirnforschung, in der Verbindung neurologischer Strukturen (Synapsenbildung) nieder. Bewegung stärkt die Fähigkeit der Leibesbeherrschung und legt damit die wichtigste Grundlage für ein positives Körpergefühl, eine gesunde Leibesentwicklung und eine ausdrucksstarke Seelenfähigkeit. Der Erwachsene versucht, durch sinnvolle, zielgerichtete und seelisch belebte Bewegungen das Kind zum Nachahmen zu animieren. Diese Bewegungen haben einen bildenden Wert für die Entwicklung des Kindes und helfen ihm seinen eigenen Bewegungsorganismus immer differenzierter zu durchdringen. Das Kind erreicht dadurch Kraft und Zuversicht, aber auch Handlungskompetenz und Durchhaltevermögen. Jedes Kind durchläuft die einzelnen Entwicklungsschritte in dem Tempo, das seiner Individualität gemäß ist, es bekommt vom Erwachsenen genügend Bewegungsraum für ungestörtes Üben. Durch rhythmisch wiederholte Abläufe, wie Fingerspiele, Reigen, Eurythmie, Freispielzeit in Haus und Garten, wird ordnend und strukturierend auf die Leibesbildung des Kindes eingegangen.

Der wöchentliche Waldtag der Kindergartengruppe wirkt sich ebenso positiv auf den Bewegungssinn aus.

6.2. Sinnes- und Wahrnehmungskompetenz

Rudolf Steiner charakterisiert in seiner Entwicklungspsychologie, das Kind sei ganz Sinnesorgan. Der Lebensraum des Kindes ist sein eigentlicher Lernraum. Wenn sinnvolle Prozesse und Ereignisse um das Kind geschehen bildet dies dessen Lernraum.

In der Menschenkunde der Waldorfpädagogik werden 12 Sinne genannt:

Basalsinne:

  • Tastsinn (taktiler Sinn)
  • Lebens-oder Befindlichkeitssinn
  • Eigenbewegungssinn (Kinästhetischer Sinn)
  • Gleichgewichtssinn (Vestibulärer Sinn)

Sozialsinne:

  • Geruchssinn
  • Geschmackssinn
  • Sehsinn
  • Wärmesinn

Geistige Sinne:

  • Gehörsinn
  • Sprachsinn
  • Gedankensinn
  • Ich-Sinn

Mit allen Sinnen das Leben zu begreifen ist das Ziel. Dies ist die Basis für kreatives Gestalten der Welt, für Entdeckerfreude und Lernfähigkeit. Auch die später erforderliche Medienkompetenz erfährt hier eine pädagogische Grundlegung. Medienkompetenz, so definiert der amerikanische Computerexperte Joseph Weizenbaum, bedeutet die Fähigkeit, kritisch zu denken. Kritisch zu denken lernt man allein durch kritisch verarbeitendes Lesen, und Voraussetzung hierfür ist eine hohe Sprachkompetenz.

6.3. Sprachkompetenz

Denken und Sprechen sind eng miteinander verbunden. Nur mit der Sprache können wir das Gedachte ausdrücken, unsere Gefühle zum Ausdruck bringen, allen Dingen in der Welt einen Namen geben und miteinander ins Gespräch kommen.

Wie bei der Aufrichtung kann auch das Sprechen nicht ohne das Vorbild der Erwachsenen gelernt werden. Daher ist die Qualität der Sprache, die das Kind zu hören bekommt, von wahrhaft bildender Wirkung, im positiven wie im negativen Sinne. Für das Kind zählt die ganz alltägliche Sprache, mit der Erwachsene in seiner Umgebung Dialoge führen, Handlungen begleiten oder ihre Gefühle ausdrücken. Das Kind lebt sich in die Sprache ein und nimmt alles auf: rhythmische Strukturen, Regeln der Formenbildung, Satzmelodie und Satzbau. Das Sprechen lernen soll sich ohne Lehrplan, Üben, Korrigieren oder Training ereignen. Der Erwachsene hat seine eigene Sprache zu reflektieren und muss gut, deutlich und verständlich sprechen. Das Kind braucht eine lebendige Interaktion von Mensch zu Mensch um Sprache zu lernen, es braucht also Erwachsene, die ihm Aufmerksamkeit und genügend Zeit schenken. Durch die Sprache erhält das Kind die Möglichkeit seine eigenen Gedanken und Gefühle zum Ausdruck zu bringen, es kann Beziehungen aufbauen und das Wort bekommt eine Bedeutung. Wort und Tat müssen demzufolge immer übereinstimmen, in den Worten der Erwachsenen muss Wahrhaftigkeit leben. Ironisches Sprechen bleibt dem Kind völlig unverständlich.

Im Waldorfkindergarten spielen deswegen die wiederholten Reigen, Puppenspiele, Fingerspiele, Lieder und Verse eine bedeutungsvolle Rolle. Spricht der Erwachsene diese immer lebendig und gegenwärtig, so erwacht im Kind der Impuls auch zu singen und zu sprechen. Der Erzieher Jean Paul nannte das Sprechen das schönste und reichste Spiel des Kindes.

Wann Kinder zu sprechen beginnen ist individuell verschieden. Alle brauchen aber gute sprachliche Vorbilder im Erwachsenen um in die Sprache hineinzuwachsen.

6.4.Mathematisch- und naturwissenschaftliche Kompetenz

Der Kindergartenalltag bietet vielfältige Erfahrungsfelder im mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich.

  • Naturbelassene, zweckfreie Materialien werden zum Spielen und experimentieren benutzt. (Beispiele: Holz, Stein, Muschel, Wolle)

Lange bevor das Kind mit Zahlen im engeren Sinn rechnet oder physikalische Gesetze bewusst handhabt, erobert es sich, ohne es zu wissen, die Grundlagen mathematisch – physikalischer Fähigkeiten. Alles, was später mit dem Verstand erkannt und gedacht werden kann, ist vorher sinnlich-leiblich erfahren, getan, begriffen worden.

Das kindliche Spiel erweist sich als Vorbereitung für ein zukünftiges bewusstes Verständnis für Qualitäten und Quantitäten, für Maße und Gewichte. Mathematisch-physikalische Zusammenhänge begreift das Kind zunächst sinnlich-leiblich, um sie später abstrakt zu denken und zu verstehen.

Der Kindergarten bietet hierzu vielerlei Möglichkeiten.

Mengen und Zahlen erfahren die Kinder beim Aufräumen, Tischdecken, Ordnen der Spielsachen und Abwiegen von Zutaten.

Im Freien erleben die Kinder die Qualitäten von Erde, Lehm, Sand, Wasser, weich/hart, rau/glatt, warm/kalt und vieles mehr. In diesem Alter benötigen Kinder viele seelisch gesättigte Erfahrungen, die das Staunen und die produktive Neugier wachhalten, bis diese in der Schule auch gedanklich erfasst werden können.

6.5 Phantasie- und Kreativitätskompetenz

Menschliche Entwicklung ist ohne Phantasie nicht denkbar. Ideenreichtum, seelisch-geistige Beweglichkeit, schöpferische Lebensgestaltung und kreative Problemlösungen im Erwachsenenalter haben ihren Ursprung in der Kindheit. Wenn vom späteren Erwachsenen zu Recht Ideenreichtum, seelisch-geistige Beweglichkeit und Phantasie bei der Lebensgestaltung und in der Arbeitswelt gefordert wird, so müssen diese Fähigkeiten im Kindergarten angelegt werden. Alles Phantasievolle und alles Künstlerische weitet die Seele und das Bewusstsein des Menschen, fördert seine kreativen Kompetenzen.

Diese Kompetenzen zur Entfaltung zu bringen ist ein besonderes Anliegen in unserem Kindergarten.

Die Pflege der kindlichen Phantasie geschieht auf der einen Seite durch die künstlerische Tätigkeit, die ihren festen Platz im Wochenablauf haben, und auf der anderen Seite durch die Raumgestaltung und die kaum fertig ausgestalteten Spielsachen. Erzählte Geschichten regen die Kinder an, das Gehörte im Spiel umzusetzen und öffnen ein Tor zur Welt der Phantasie. Das Tischpuppentheater hat hier eine große Bedeutung.

Die nachgespielten Tätigkeiten aus der Welt der Erwachsenen, sowie die Nachahmung der Erzieherinnen in den verschiedenen Themenbereichen, insbesondere in Kunst und Handwerk, bilden einen Einstieg um kreativ zu spielen und zu gestalten.

Im Waldorfkindergarten nimmt die Entwicklung und Pflege der kindlichen Phantasiekräfte ganz konkrete Gestalt an. Da gibt es besonders viele noch nicht genormte und kaum fertig ausgestaltete Spielsachen, die die schöpferischen Kräfte der Kinder anregen. Erzählte Geschichten animieren die Kinder, das Gehörte in spielende Kreativität umzusetzen und zu verwandeln. Tägliche Freispielzeiten bieten viel Zeit, damit die Kinder sich mit immer neu entzündender Schaffensfreude tätig werden können.

Spielzeug und Spielmaterialien, die phantasieanregend, d. h. Freilassend gestaltet sind wie:

  • Steine, Bretter, Hölzer, Tücher
  • regelmäßige Spielzeiten im Wald oder Garten
  • vielseitige Spiel- und Gestaltungssituationen z. B. Rollenspiele, Puppenspiele

6.6 Sozialkompetenz

Die Bildung sozialer Fähigkeiten hat eine wesentliche Voraussetzung: Um Mitgefühl und Verständnis für andere Menschen zu entwickeln, muss das Kind zunächst sich selbst als eigenständige Individualität erleben und behaupten können, muss sich von den Mitmenschen angenommen und bestätigt fühlen.

Stabile soziale Zusammenhänge und verlässliche Beziehungen und Bindungen helfen Kindern Sozialfähigkeit zu erlangen. Erfahren Kinder Sicherheit und Anerkennung, so kann sich daraus gesundes Selbstvertrauen entwickeln. Erst auf dieser Grundlage gewinnt es die Freiheit, nicht nur auf sich zu blicken, sondern sich auch mit Interesse und Hilfsbereitschaft anderen Menschen zuzuwenden.

Der Waldorfkindergarten ist ein rhythmischer Lebensraum. In ihm lernen die Kinder einen Struktur gebenden Tages- und Wochenrhythmus kennen, erfahren, dass es Regeln gibt bis hin zu klaren Aufgaben für die einzelnen Kinder und die Gruppe (etwa aufräumen oder Tisch decken).

Dabei können sie sich immer wieder am Vorbild des Erwachsenen nachahmend orientieren. Sie lernen Verantwortung zu übernehmen und den dabei entstehenden eigenen Gestaltungsraum zu nutzen. Der Erwachsene pflegt gewisse Regeln und Rituale.

So wie das kleine Kind versorgt wird und seine Bedürfnisse nach Geborgenheit, Vertrauen, Verlässlichkeit und Sicherheit erfüllt werden, prägt sich sein späteres Sozialverhalten aus.

Im Lauf der Jahre wird das Kind selbständig genug, um sich getrennt von seiner Umgebung zu erleben und auch andere Menschen in ihren Bedürfnissen wahrzunehmen. Auf diesem Weg zur Sozialfähigkeit hat das Kind bereits erste Schritte getan, wenn es aus der kleinen Gemeinschaft der Familie in die größere, ihm zunächst fremde Gemeinschaft des Kindergartens kommt. In der altersgemischten Gruppe trifft das Kind sowohl auf jüngere als auch auf ältere Kinder, mit denen es sich arrangieren muss. Hier ergeben sich vielfältige soziale Erfahrungen. Wir können unterstützen, indem das Kind voll in die Gemeinschaft eintaucht, z.B. bei den Mahlzeiten, dem Reigen und dem Märchenkreis oder ganz bei sich sein darf und seinen eigenen Intentionen nachgehen kann (im freien Spiel).

6.7. Motivations- und Konzentrationskompetenz

Viele Kinder, Jugendliche und Erwachsene leiden heute unter Konzentrationsmangel, Nervosität, Hyperaktivität. Die Waldorfpädagogik sieht ihre Aufgaben darin, beide Kompetenzen miteinander zu verbinden: Eindrücke, die sich als schädlich für die Entwicklung des kleinen Kindes herausgestellt haben, versucht sie von ihm fern zu halten (z. B. Fernsehen im frühen Alter). Demgegenüber richtet sie den Schwerpunkt auf die Faktoren, die einer gesunden Entwicklung förderlich sind und die Kinder in ihrem jeweiligen Entwicklungsstand nicht überfordern, die Sinne nicht überreizen. Beispielsweise schaut sie bereits im frühen Kindesalter auf das Lern- und Betätigungsbedürfnis der Kinder und versucht, über Vorbild und Nachahmung, zur Eigentätigkeit anzuregen. Dabei bekommen die Kinder speziell in der freien Spielzeit ausreichend Raum und auch Zeit, um ihre Spielprozesse zu entwickeln und zu Ende zu führen – eine Grundvoraussetzung für konzentriertes Arbeiten. Regelmäßige Wiederholungen und rhythmisierende Gestaltungselemente im Kindergarten vom Tagesablauf bis hin zum Jahresablauf haben nicht nur einen hohen Wiedererkennungswert, sondern zentrieren die Kinder auch.

Umsetzung: Arbeiten ganzheitlich von Anfang bis Ende kennen lernen (z.B. vom Getreide säen bis hin zum Brot backen) und selber ausprobieren, motiviert die Kinder z.B. zu eigenständigem Arbeiten. Geschichten, Finger- und Puppenspiele bündeln die Aufmerksamkeit auf spielerische Weise, Wachskneten in meditativer Atmosphäre unterstützt die Besinnung auf sich selbst. All das führt auf seine Weise zu Konzentration und Ruhe und regt die Kinder gleichzeitig zu eigener Tätigkeit an.

6.8. Ethisch- moralische Wertkompetenz

Das Kind im Kindergartenalter lebt in dem Urvertrauen „Die Welt ist gut“. Aus diesem tiefen Vertrauen heraus kann es Freude, Achtung und Ehrfurcht gegenüber allem, was lebt, entwickeln. Ein Gefühl für das Gute, Schöne und Wahre wird ebenso veranlagt, wie die Achtung vor anderen Menschen, Kulturen, Religionen und der Schöpfung. Für eine gesunde Entwicklung braucht das Kind die Lebenssicherheit, inneren Halt, Orientierung, Klarheit, Rituale und Wahrhaftigkeit. Dies wird nicht nur durch die emotionale Zuwendung der Erwachsenen, sondern auch durch das verbindliche Setzen von Grenzen, Regeln, das Wahrnehmen guter Umgangsformen und Konfliktlösungswegen gegeben. Im Waldorfkindergarten versuchen wir das alles, nicht auf dem Weg der Reflexion und der Diskussion an die Kinder heranzutragen. Wir legen großen Wert darauf, dass die gewünschten Qualitäten durch das Vorbild der Erwachsenen gelebte Wirklichkeit sind, die das Kind als selbstverständliche Tatsache in seiner Umgebung vorfindet und sich durch Nachahmung zu Eigen macht. Im täglichen respekt-, wertschätzungs-, toleranz- und einfühlungsvollen Umgang miteinander und mit der Natur, in der Raumgestaltung, durch Gesten der Achtsamkeit, durch die Vorbereitung und das Feiern der christlichen Jahresfesten (eingebettet in das Jahresrhythmus, in den Reigen), durch das Singen, die Gebete (Morgenkreis, Tischspruch vor dem Essen) und das Engagement der Eltern im Kindergarten werden das Gemeinschaftserlebnis, Sich-Selbst-Wahrnehmen und Sich-Finden, die Ehrfurcht, die Dankbarkeit, Liebe zu Allem gestärkt und bereichert. Bildhaftkonkrete Darstellungen,

wie sie im Märchen, Legenden oder kleinen Spielen zu finden sind, erschließen dem Kind ohne verbale Belehrung den Sinn des Lebens.

Die Haltung der Erziehenden vermittelt Offenheit gegenüber dem, was Kinder aus anderen Kulturkreisen und Religionsgemeinschaften mitbringen. Weltanschauliche Indoktrination liegt der Waldorfpädagogik fern.

Kinder unterschiedlichster Herkunft und Begabung sollen miteinander in einem Klima gegenseitiger Achtung und Wertschätzung leben und miteinander lernen.

6.9 Medienkompetenz

Damit Kinder eine wirkliche Medienkompetenzerlernen, müssen vorher wichtige andere Kompetenzen erreicht werden. Die wichtigste und grundlegendste von ihnen ist die Ausbildung der motorischen und sensorischen Fähigkeiten, durch die das Gehirn des Kindes erst seine volle Leistungsfähigkeit erlangt und der Organismus die nötige Stabilität gewinnt, um sich gesund entwickeln zu können. Kinder müssen die unterschiedlichsten Wa4hrnehmungsqualitäten immer wieder unmittelbar tätig erleben, denn nur durch das eigene Erleben kann es den Geruch, den Geschmack, das Aussehen oder den Klang eines Gegenstandes als zusammengehörig erleben. Diese Fähigkeit, Informationen aus verschiedensten Sinnesbezirken durch die eigene innere Aktivität in einen Zusammenhang zu bringen, muss langfristig angelegt werden, sie bildet die Grundlage für Denken und Urteilsvermögen und so kann das Kind später aus Daten Wissen, aus Symbolen Bedeutung und aus Texten Sinn schöpfen. Im Waldorfkindergarten hat das Kind jeden Tag viele Möglichkeiten um genau diese Fähigkeiten zu erlernen, es erkennt Zusammenhänge, erlebt die verschiedenen Qualitäten von Materialien, es kommt mit den verschiedensten Gerüchen und Geräuschen in Verbindung, und hat immer wieder die Möglichkeit seine Sinne zu schärfen. Der Kindergarten lässt den Kindern Zeit, die Welt mit allen Sinnen zu begreifen, das festigt das Urteilsvermögen der Kinder und hilft ihnen, später eine eigene Meinung aufgrund von Erfahrung zu haben und diese auch beim Umgang mit Medien einzusetzen.

6 .10 Rhythmisch- musikalisch-künstlerische Kompetenz

Ein rhythmisch gestalteter Tages-, Wochen- und Jahreslauf, orientiert am Rhythmus der Natur sowie an den christlichen Jahresfesten, bietet den Kindern aller Altersstufen Orientierung, Sicherheit, Vertrauen und Geborgenheit. Rhythmische Wiederholung stärkt das Empfinden und kräftigt den Willen. Die Wiederholung ist ein sichtbares natürliches Bedürfnis jedes Kindes, dies bestätigt die neuste neurobiologische Forschung. Es möchte Sprüche, Fingerspiele, Bewegungsspiele, Lieder, Märchen usw. sowie Rituale immer wieder erleben. Die kontinuierliche Wiederholung ermöglicht kindgemäßes Lernen; durch einen längeren Zeitraum lernt das Kind die Inhalte wie selbstverständlich, ohne dass sie ihm intellektuell erklärt werden müssen. Das musikalische Empfinden muss sich in die physische Konstellation des kleinen Kindes „hineinarbeiten“ durch „musikalisches Verhalten“. Alles, was der Erwachsene an sinnvollen musikalischen Bewegungsabläufen in seinem eigenen Tun und Handeln vorlebt, sei es durch das rhythmische Wiegen des Kindes oder einen geordneten Tagesablauf, prägt sich individuell in die physische Organisation des Kindes während der ersten sieben Lebensjahre ein. Es gibt dem Kind Sicherheit und grundlegende Orientierung für seine weitere Entwicklung

7. Grundlagen der Waldorfpädagogik

7.1. Vorbild und Nachahmung

Wie die Natur vor der Geburt die richtige Umgebung für den physischen Menschenleib herstellt, so hat der Erzieher nach der Geburt für die richtige physische Umgebung zu sorgen. Nur diese „richtige“ physische Umgebung wirkt auf das Kind so, dass seine physischen Organe sich in die richtigen Formen entwickeln. (Rudolf Steiner)

Das Kind ist bis zu seinem siebten Lebensjahr ein rein nachahmendes Wesen. Jedes Spiel und jedes Tun des Kindes – auch das Gehen und Sprechen- sind geprägt von der Nachahmung. Vorbild und Nachahmung bilden deshalb die Grundvoraussetzung kindlichen Lernens und sind Grundlage für das soziale Miteinander.

Deshalb bereiten wir in unserem Kindergarten die Mahlzeiten selbst zu, stellen Spielmaterial selbst her oder pflegen die Räume und den Garten im Beisein der Kinder. So bieten wir den Kindern nachahmenswerte Impulse für ihr Spiel.

Alle ersten Entwicklungsschritte, insbesondere das Aufrichten und Gehen sowie das Sprechen, vollziehen sich aufgrund der Fähigkeit des zunächst noch nicht reflektierenden Nachahmens, besser gesagt des Mittuns dessen, was das Kind in seiner Umgebung an tätigen Vorbildern erlebt.

Somit wird die Entwicklung des Kindes von seiner unmittelbaren Umgebung beeinflusst. Das Kind lernt von Erwachsenen, ohne belehrt zu werden.

Es ahmt den Erwachsenen nach: seinen Umgang mit anderen Menschen und mit den ihn umgebenden Dingen, seine Lebensfreude und Hingabe.

So entwickelt das kleine Kind im ersten Jahrsiebt Fertigkeiten, die es in immer größere Selbständigkeit führt. Um ein sinnvolles Nachahmen zu ermöglichen, muss der Erwachsene mit seinem eigenen Tun und Handeln ein Vorbild sein.

Das bedeutet für die Erzieherinnen, dass es nicht darum geht, das Kind zu belehren oder ihm vorgefasste Absichten und Grundsätze einzuprägen, sondern die Erzieherin muss bei sich selbst beginnen, muss sich selbst erziehen, damit sie dem Kind Vorbild sein kann. Streng genommen heißt das, dass in der Umgebung des Kindes nichts geschehen sollte, was das Kind nicht nachahmen dürfte. Man soll nichts tun, wovon man dem Kind sagen müsste: „Das darfst Du nicht tun!“

Zur Gesinnung des Erwachsenen gehören Initiative, Freude am eigenen Tun, die Liebe zum Kind und ein ständiges Bemühen um Weiterentwicklung.

7.2 Partizipation

Vorbild und nachahmenswertes Verhalten der Pädagogen sind die wesentlichen Merkmale der Waldorfpädagogik im ersten Jahrsiebt. Dies bedeutet nicht nur, dass vorgelebt wird wie man mit herausfordernden Situationen umgehen kann sondern auch, dass die Erzieher durch das Gewähren von Spiel – und Entscheidungsfreiräumen ermöglichen, gemeinsam Lösungen zu finden die möglichst den Bedürfnissen und Handlungsimpulsen der Kinder gerecht werden.

Kinder können am Verhalten der Erzieher also auch eine Haltung lernen, die vom Ernstnehmen der kindlichen Bedürfnisse, vom Erfahren der eigenen Selbstwirksamkeit sowie vom Finden einer für alle möglichst guten Lösung geprägt ist. Die Pädagogen nehmen damit Vorbildfunktion für eine demokratische Gesellschaft ein in der es dennoch genügend Struktur für die Kinder gibt.

Zu jeder Zeit soll den Kindern mit Achtung und Respekt begegnet werden. Sie sollen ihrem Entwicklungsstand entsprechend in Entscheidungsprozesse mit einbezogen werden. Dazu bedarf es einer sehr genauen Wahrnehmung der Kinder mit ihren individuellen Bedürfnissen, Entwicklungen und Kompetenzen.

Die Teilnahme und Selbstbestimmung der Kinder ist keine Frage des pädagogischen Konzeptes, sondern der Selbsterziehung und Haltung der Erwachsenen. Die Qualität der Umgebung des Kindes und der Grad der Absichtslosigkeit des Erziehers bestimmen, wie sehr sich Kinder selbstbestimmt beteiligen können.

Die partizipative Haltung kann wie folgt gelebt werden:

– freilassendes, nicht vorgefertigtes Spielmaterial lässt Freiraum für eigenes, kreatives Spiel der Kinder. Spielmaterial ist stets frei zugänglich. Zeit, Umfang und Spielpartner wählt das Kind selbst

– Beim Aufräumen entscheidet das Kind selbst, was es aufräumt

– Beim Malen stehen alle Farben und ausreichend Blätter zur Verfügung. Das Kind entscheidet ganz frei was auf dem Papier entstehen soll.

– Beim Kneten mit Bienenwachs bleibt es den Kindern völlig freigestellt, was sie entstehen lassen.

– Bei der Geburtstagsfeier entscheidet das Geburtstagskind, wer seine Begleiter beim Geburtstagsreigen sind

– Es gibt Erzählrunden im Morgen – oder Abschlusskreis, damit die Kinder aus ihrer Lebenswelt berichten können

– wenn ein Kind Sorgen oder Wünsche mit einer Erzieherin besprechen will entscheidet es selbst an welche Person es sich wenden möchte

– Wünsche der Kinder bezüglich bestimmter Geschichten/ Liedern/ Spielen etc. werden wahrgenommen und nach Möglichkeit umgesetzt

– Königskinderarbeiten (Vorschularbeiten) müssen nicht alle genau gleich sein sondern dürfen in Teilen auch individuell vom Kind gestaltet werden

– bei den Mahlzeiten wird selbst entschieden, wie groß die Portion sein soll

– Die Kinder dürfen Probleme selbst lösen. Der Erzieher kann sich im Hintergrund halten und unterstützt nur bei Bedarf

– Die Tagesstruktur kann auch individuell variieren weil beispielsweise ein besonders kreativer Spielverlauf einige Zeit länger beansprucht als vorgesehen.

Die Gruppe muss ein sicherer Ort sein der sich durch verlässliche Regeln, den Tages- und Wochenablauf, den Jahresfesten, der Raumgestaltung und der Mahlzeiten auszeichnet. Innerhalb dieses haltgebenden Rahmens, der den Kindern Struktur und Rhythmus bietet gibt es situationsabhängig Möglichkeiten, in welchen Partizipation in unterschiedlichen Formen stattfinden kann.

Durch unsere Vereinsstruktur bleibt Partizipation nicht allein ein Prozess in Bezug auf die Pädagogik. Im Selbstverständnis der meisten Waldorfeinrichtungen ist das gemeinsame Miteinander tief verwurzelt. Zwischen den Kollegen, im Vorstandsteam, dem Elternbeirat und in der Mitgliederversammlung werden Entscheidungen gemeinsam beraten und getroffen. So wird Partizipation authentisch gelebt.

7.3. Raumgestaltung

Die Waldorfpädagogik versteht die Räume im Kindergarten als Wirkungsfelder im Sinne von Spiel- und Entwicklungsräumen, die Freiheit und Unabhängigkeit vermitteln.

Der Kindergarten ist klar und übersichtlich aufgeteilt. Jedes Spielzeug und jedes Möbelstück hat seinen Platz. Die äußere Ordnung vermittelt auch im Inneren Sicherheit und Halt. Um den Kindern einen unverfälschten Eindruck von der Wirklichkeit zu vermitteln, legen wir großen Wert auf naturbelassenes, einfaches Mobiliar und Holzspielzeug.

Für die verantwortlichen Erwachsenen ist es im Sinne der Waldorfpädagogik ein Anliegen, sich bei der Gestaltung eines Kindergartens nicht auf rein funktionale Gesichtspunkte zu beschränken, sondern für das Kind mit seiner enormen Sensibilität eine Umgebung zu schaffen, die seinen Sinnen sowohl Anregung wie auch Beruhigung, Geborgenheit wie auch Offenheit bietet. Dem zugrunde liegt das Wissen, dass alle Einzelheiten der farblichen Gestaltung, der Form- und Materialbeschaffenheit der Möbel und Accessoires, der Auswahl der Bilder, der Beleuchtung usw. bis in die physiologischen Prozesse hinein eine Wirkung ausüben.

Harmonische Farben und Formen verhindern ständige Reizüberflutung, die kindliche Aufnahme- und Konzentrationsfähigkeit kann sich entwickeln.

7.4 Spielmaterial und Freispiel

Bei den Spielmaterialien im Waldorfkindergarten handelt es sich um Gegenstände und Materialien, welche die Phantasiekräfte der Kinder in umfangreichstem Maß anregen und lebendig machen.

Was sich Kinder dabei im Kleinkindalter erarbeiten, kommt ihnen auch im Erwachsenenalter in vielfältiger Weise zu Gute.

Damit das Kind sich frei und absichtslos spielend mit der Welt verbinden kann, verlangt erzieherische Gestaltung der Umgebung des Kindes.

Das Kind benötigt eine räumlich-materielle Umgebung, die „in Ordnung“ ist und dadurch Sicherheit verleiht.

Das Kind benötigt eine materielle Umgebung, die nicht in funktionale Abhängigkeit drängt. Besonders anregend ist deswegen die natürliche Umgebung, da Natur frei von Funktionen ist.

Dazu bieten sich um Tücher, Bretter, Holzklötze, Körbe gefüllt mit den verschiedensten Naturmaterialien wie Muscheln, Kastanien, Obstkerne, Eicheln, Steine, Tannenzapfen an.

Dazu gestrickte oder gefilzte Tiere, einige einfache Stoffpuppen, Einrichtung für die Puppenstube;

Nadel, Faden, Wolle um einfache Ideen selbst umzusetzen.

Spielständer, Stühle und Tische lassen schnell die verschiedensten Spielsituationen entstehen- z.B. ein Schiff, eine Höhle, etc.
Die Sinne der Kinder werden dadurch vielfältig angesprochen.

Das freie Spiel ist die wichtigste „Arbeit“ des Kindes. In ihm hat es die Möglichkeit selbst tätig zu werden und sich die Welt zu Eigen machen zu können. Nie mehr im Leben ist der Mensch fähig, so selbstvergessen, aber höchst eigenaktiv schöpferisch gestaltend tätig zu sein- sowohl nach innen als auch nach außen- wie im ersten Jahrsiebt. Die Individualität und Persönlichkeit des Kindes offenbaren sich am deutlichsten im freien Spiel.

Vielfältige Spielmöglichkeiten mit natürlichem Material drinnen und draußen im großen, altbewachsenen Garten lassen die Kinder sich selbst kreativ und sozial in der Gemeinschaft erleben.

7.5 Rhythmus und Wiederholung

Gebräuche und Sitten, die ein Mensch als Kind erlebt, hinterlassen einen tiefen Eindruck bis weit ins Erwachsenenalter hinein. Daher spielen die christlichen Jahresfeste eine große Rolle im Jahreslauf des Waldorfkindergartens.

Der sich wiederholende geregelte Ablauf eines Tages, einer Woche und sogar eines ganzen Jahres gibt den Kindern die notwendige Sicherheit, Geborgenheit und Orientierung und stärkt die Liebe zur Kultur und Gemeinschaft.

Der Tagesrhythmus ist aufgeteilt in Freispielzeiten und sich Einordnen lernen in das Gruppengeschehen. Rituale vermitteln innere Stabilität und Geborgenheit.

Jeder Wochentag steht für eine bestimmte Aktivität (Kneten, Aquarellieren, Eurythmie, Backen, Waldtag) und ein anderes, selbst zubereitetes Frühstück.

Die Kinder wissen, welche Aktivität zu welchem Wochentag gehört und können sich daran orientieren.

Der Jahresrhythmus orientiert sich an den christlichen Festen – ist jedoch nicht an eine bestimmte Konfession gebunden.

Er wird für die Kinder durch die Vorbereitung und das Feiern festlicher Höhepunkte überschaubar.

Innerhalb der Gruppe erleben die Kinder diese Veränderung in kindgerechter Weise auf dem Jahreszeitentisch, in Liedern und Versen beim Reigen und der Auswahl der Märchen und des Puppenspiels, die sich an den jeweiligen Festen und dem Geschehen in der Natur orientieren.

Wir beginnen das Kindergartenjahr mit dem Erntedankfest,

St. Michael,

dem Laternenfest mit St. Martin,

die Adventszeit mit St. Nikolaus und dem Adventsgärtlein

die Heiligen Drei Könige

Fasching,

Ostern,

Pfingsten und Johanni.

Das Kindergartenjahr endet mit der feierlichen Verabschiedung der Schulkinder.

7.6 Ernährung

Die Gesundheit, das Wachstum und die Vitalität hängen im entscheidenden Maße von der Ernährung ab. Die sorgsame Auswahl der Nahrung und ein bewusster Umgang mit ihr, sind uns ein besonderes Anliegen.

Besonders der Gesichtspunkt der Qualität stellt ein wichtiges Kriterium dar.

Produkte aus biologischer – insbesondere der bio-dynamischen Landwirtschaft sorgen nicht nur für körperliche Gesundheit und Wohlbefinden sondern tragen auch zu einem wertschätzenden Umgang mit unserer Erde bei. Wir bieten ausschließlich vegetarische Gerichte an. Eine gesunde Ernährung sollte nicht nur den Magen füllen, sondern den Organismus des Kindes anregen, ihn in „Arbeit“ versetzen und aktivieren. Grundlage unserer Nahrung ist Getreide (Reis, Dinkel, Hirse, Hafer) in Verbindung mit Obst und Gemüse.

7.7 Naturbegegnung

Das tägliche Freispiel im Garten ermöglicht es den Kindern, die Vorgänge und Veränderungen der Natur im Jahreslauf bewusst wahrzunehmen. Auch eher ungemütliches Wetter hält die Kinder dabei nicht vom kreativen Spielen ab.

Mit der richtigen Kleidung dürfen sich die Kinder auch mit den Elementen Wasser und Erde ausgiebig beschäftigen – es kommt nicht darauf an, den Garten möglichst sauber wieder zu verlassen!

Die Kinder der Kindergartengruppe finden sich nach einer mehrwöchigen Eingewöhnungszeit zum Start des Kindergartenjahres jeden Freitag in einem nahegelegenen Waldstück ein und verbringen dort den gesamten Vormittag in der freien Natur.

7.8 Selbsterziehung

Die Erziehung der Kinder bedingt immer auch die Selbsterziehung der eigenen Entwicklung des Erziehers.

„Der Mensch wird am DU zum ICH“ ist dabei ein wichtiger Aspekt.

Die Erzieher haben die Aufgabe, sich immer wieder neu von persönlichen Vorurteilen über das Sein und Werden eines Menschen frei zu machen. So kann man neuen Begegnungen offen entgegen gehen.

In einer Zeit, in der sich Kinderschicksale durch zunehmende Auffälligkeiten in das Bewusstsein der Erwachsenenwelt drängen gewinnt dieser Aspekt noch mehr an Bedeutung.

8.Wichtige Elemente der Waldorfpädagogik

8.1 Reigen

Dem Reigen kommt eine wichtige Bedeutung im Kindergartenalltag zu. Er ist ein wichtiges rhythmisches Element in der Mitte des Tagesablaufs. Er macht deutlich was es im Sinne der Waldorfpädagogik heißt, dem Leben Ordnung zu geben.

Rhythmische Bewegungen lassen die Kinder das „Ein- und Ausatmen“ der Vorgänge in der Natur erleben. Schnelle und langsame Bewegungen, Sprache und Musik, Der Reigen ist im Kleinen vergleichbar mit dem Tagesrhythmus – er stellt ein sich Bewegen zwischen den Gegensätzen dar. Im Reigen verbinden wir Sprache, Musik, Rhythmus und Bewegung zu einer Einheit.

8.2 Eurythmie, Musik und Bewegung

Eurythmie bezeichnet man als eine Bewegungskunst. Man spricht von sichtbar gewordener Sprache. Die Eurythmie wird speziell in der Waldorfpädagogik eingesetzt und hat seinen Ursprung in der Anthroposophie.

Einmal wöchentlich kommt ein speziell ausgebildeter Eurythmist in den Kindergarten, um eine „Einheit“ anstelle des gewohnten Reigens anzubieten.

Kleine Geschichten, rhythmische Spiele und Lieder versetzen die Kinder gemeinsam in Bewegung. Die Kinder leben im ersten Jahrsiebt ganz in der Bewegung, aus diesem Grund spricht sie diese Tätigkeit besonders an. Von Kopf bis Fuß darf das Kind sich in die Bewegung nachahmend hineingeben, um sich im Tun selber zu begegnen: Durch große und kleine, kräftige und zarte Gebärden, durch feste und leichte Schritte, durch herzhaftes Hüpfen, durch schnelles und langsames Bewegen im Raum, durch rhythmische Geschicklichkeit und vieles mehr.

Der Eurythmie kommt besonders in Bezug auf die Sprachentwicklung eine besondere Bedeutung zu – denn Bewegung und Sprache sind eng miteinander verbunden. Besonders in Zeiten vermehrten Medienkonsums kann so hilfreich gegengesteuert werden.

Die Musik stellt in der Arbeit mit Kindern eine große Bereicherung dar. Im Reigen kommen viele Lieder zum Einsatz. Auch im Alltag begleiten die Erzieher ihr Tun oftmals mit einem zur Tätigkeit passendem Lied oder leiten bestimmte Momente im Tagesgeschehen singend ein.

Die Kinderharfe findet immer wieder Einsatz zu bestimmten Tätigkeiten.

Ihr besonderer Klang verleiht dem Geschehen oft eine besonders harmonische Stimmung.

Im letzten Jahr vor Schuleintritt nehmen die Kinder zudem einmal wöchentlich am Harfenunterricht teil. Dieser wird von einer externen Person im Kindergarten angeboten.

Dem natürlichen Bewegungsdrang der Kinder kommt die tägliche Gartenzeit und der regelmäßige Waldtag sehr zu Gute. Die motorischen Fähigkeiten werden dadurch auf natürliche Weise gestärkt. In freier Natur können die Kinder den verschiedensten Bewegungsimpulsen Raum geben und diese ausleben.

8.3 Märchen und Tischpuppenspiel

Das regelmäßige Erzählen von Märchen und Geschichten fasziniert Kinder in besonderer Weise. Kinder können sich ganz auf eine Geschichte einlassen, wenn sie diese über mehrere Wochen immer wieder hören. So befassen sich die Erzieher im Waldorfkindergarten sehr intensiv mit dem Erzählstoff.

Denn nur wenn sie sich selbst dafür begeistern können, geht diese Begeisterung auch auf die Kinder über.

Das Ende eines Kindergartenvormittags bietet sich sehr gut an um sich ganz dem Lauschen hinzugeben.

9. Unser Angebot

9.1. Eltern-Kind-Gruppe „Sterngärtlein“

Eltern und Kinder:

„Kind-Sein heißt, Raum und Zeit für die Entfaltung und Wandlung der eigenen Existenz zu haben, Kind-Sein heißt Platz bekommen für das, was eben nur ein Mensch entwickeln kann“

(Karl König)

Im „Sterngärtlein“ des Waldorfkindergartens können Kleinkinder im Alter von 1-3 Jahren zusammen mit ihren Müttern oder Vätern wöchentlich in kleinen Gruppen auf spielerische Weise mit Gleichaltrigen Kontakte knüpfen. Die Gruppen werden von einerausgebildeten Spielkreisleiterin, pädagogisch begleitet und kosten 5 Euro pro Termin.

Gerade für die ganz Kleinen, die noch völlig offen sind für alles, was aus der Umgebung auf sie einwirkt, hat der rhythmisch gegliederte Ablauf mit gemeinsamen Reigen- und Singspielen eine stabilisierende Wirkung. Auch das freie Spiel mit reinen Naturmaterialien, das gemeinsame Frühstück und das Märchen-Tisch-Theater gibt den Kindern seelische Sicherheit und zugleich Anregung für alle Sinne. Den Eltern bietet sich die Möglichkeit zum lockeren Austausch, zum kreativen Tätig sein und Kennenlernen der Waldorfpädagogik und der Wirkung auf ihr Kind.

An den laufenden Eltern-Kind-Gruppen können Mütter oder Väter gerne nach vorheriger Absprache probeweise teilnehmen.

Termine Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag von 9.00 – 11.00 Uhr.

9.2. Kleinkindgruppe „Wichtelkinder“

Die Kleinkindgruppe bietet besonders den jüngeren Kindern (2 – 4 Jahre) die Möglichkeit, sich in einer kleineren Gruppe von 12 -15 Kinder langsam und individuell an die Kindergartenzeit zu gewöhnen.

Großer Wert wird auf eine dem Kind angepasste Eingewöhnungszeit gelegt, so dass eine tragfähige Beziehung zu den Erzieherinnen entstehen kann.

Tagesablauf Kleinkindgruppe:

  • Bringzeit 7:15 – 8:15 Uhr
  • 7:15-9:30; Freispielzeit in der Gruppe; währenddessen kümmern sich die Erzieher/innen zusammen mit den Kindern um die Zubereitung des gemeinsamen Frühstücks und die Vorbereitung und Durchführung verschiedener Aktivitäten (Bienenwachskneten; Brot backen; Eurythmie; Aquarellieren; Raumpflege)
  • 9:20 Uhr Gemeinsames Aufräumen
  • 9:30 Uhr: Morgenkreis mit Fingerspiel und/oder Reigen
  • Anschließend gemeinsames Frühstück
  • 10:00 Uhr Garten-Freispielzeit

Jeden Tag und bei jedem Wetter sind die Kinder im Garten.

(Bei kaltem Wetter

11:00- 11:30 eine zweite Freispielzeit drinnen, Aufräumen)

  • 11:40 Uhr Mittagessen
  • 12:00 Abschlusskreis mit Puppenspiel oder Lesen einer Geschichte
  • 12:15 Uhr Erste Abholzeit
  • 12:15- 13:30 Ruhephase, manche Kinder schlafen
  • 13:30 Uhr zweite Abholzeit
  • 14:00 kleine Brotzeit und Freispiel
  • 15:30 Uhr dritte Abholzeit, Kindergartenende.

9.3. Kindergartengruppe „Wurzelkinder“

Der Kindergartengruppe kann ab dem 3. Lebensjahr besucht werden. Es werden dort bis zu 25 Kinder betreut.

Tagesablauf Kindergarten:

  • Bringzeit: 7.15 Uhr – 8.15 Uhr
  • Freispielzeit bis ca. 9.30 Uhr; währenddessen kümmern sich die Erzieher/innen zusammen mit den Kindern um die Zubereitung des gemeinsamen Frühstücks und die Vorbereitung und Durchführung verschiedener Aktivitäten (Bienenwachskneten; Aquarellieren; Brot backen, Eurythmie, Vorschularbeit und Harfenspiel für die Königskinder, Raumpflege)
  • ca. 9.40 Uhr: gemeinsames Aufräumen, danach jahreszeitlicher Reigen
  • ca. 10.00 Uhr: Morgenkreis
  • anschließend gemeinsame Brotzeit
  • Gartenzeit
  • Abschlusskreis mit Märchen oder Puppenspiel
  • 12.^15 – 12.30 Uhr: erste Abholzeit
  • 12.30 Uhr biologisches, vegetarisches Mittagessen
  • Ca. 13:00 – 13.30 Uhr: Ruhezeit (währenddessen kein Abholen möglich)
  • ab 13.30 Uhr: zweite Abholzeit
  • 13.30 – 14.00 Uhr Freispielzeit für die Kinder mit Nachmittagsbetreuung

Und kleine Brotzeit

  • 15.30 Uhr dritte und letzte Abholzeit

Den Freitag verbringen die Kinder ab Mitte Oktober jeden Jahres nach Möglichkeit wöchentlich in einem nahegelegenen Waldstück.

Bringzeit 8.00 Uhr; Abholzeit 12.15 Uhr.

9.4 Freizeitschule

„Schätze finden statt Fehler suchen“ – jedes Kind trägt einen Schatz in sich und braucht Zeit und Raum, ihn zu heben. Unsere Kinder kommen ja nicht als leere Gefäße auf die Welt – sie sind Individuen, die mit ihren Begabungen und Neigungen ihren eigenen Weg finden wollen.

Bei uns in der Waldorf-Freizeitschule können Kinder im Grundschulalter sich selbst kreativ erproben in einer liebevoll gestalteten Umgebung beim künstlerischen Umgang mit Farben, Papier, Tonerde, Holz und vielen Naturmaterialien. Dabei werden sie geschickt und beweglich bis in die Fingerspitzen. Bewegliche Hände und Füße machen bewegliche Gedanken! Märchen, Lieder und Gruppenspiele drinnen oder draußen in der Natur sorgen für Leib und Seele und fördern das Wohlfühlen in der Gemeinschaft.  Die Freizeitschule findet statt in den Räumen und im Garten des Waldorfkindergartens jeweils an einem Nachmittag wöchentlich das ganze Jahr über außer in den Ferien.

10. Zusammenarbeit

10.1. Im Team

Reflektierte Teamarbeit ist Voraussetzung für eine gelungene pädagogische Arbeit am Kind. Es finden wöchentlich Teambesprechungen statt, welche der Planung und Reflexion organisatorischer und pädagogischer Themen dient.

Die Erzieher/innen nehmen regelmäßig an Fortbildungen – hauptsächlich im anthroposophischen Bereich – teil.

Dadurch besteht die Möglichkeit zur persönlichen Weiterentwicklung.

10.2. Elternarbeit und „Eltern-mit-Arbeit“

Die Kindergartenarbeit strahlt zurück ins Elternhaus. Nur in Zusammenarbeit mit den Eltern kann die Erziehung Früchte tragen. Es findet ein reger Erfahrungsaustausch statt.

Ein wesentliches Merkmal eines Waldorfkindergartens ist die Selbstverwaltung.

Das bedeutet, dass wir Eltern brauchen, die ihr Kind nicht nur bringen und wieder abholen, sondern die auch bereit sind ein gewisses Maß an Engagement und Eigeninitiative ins Kindergartengeschehen einzubringen.

Zum einen ist der Waldorfkindergarten aufgrund seines eng gesteckten Finanzrahmens auf die Mitwirkung und Unterstützung durch alle Eltern angewiesen. Zum anderen ist es uns ein großes Anliegen, die Eltern auch in die pädagogische Arbeit mit einzubeziehen und zu informieren. Denn eine wirklich optimale Erziehung und Förderung der Kinder im ganzheitlichen Sinne gelingt nur da, wo Kindergarten und Elternhaus Hand in Hand arbeiten.

Bei der Raum- und Gartengestaltung, der Vorbereitung der Feste, beim Herstellen von Spielmaterial und dem Mitwirken in den verschiedenen Arbeitskreisen bis hin zur Mitarbeit im Vorstand haben die Eltern aktiv die Möglichkeit, den Lebensraum Kindergarten bewusst mitzugestalten. Mit der Aufnahme in den Waldorfkindergarten erklären sich die Eltern zur Mitarbeit in den verschiedenen Arbeitskreisen bereit.

Diese richtet sich nach den jeweiligen Fähigkeiten und Interessen der Familien. Allerdings gibt es eine kleine Ausnahme: Mehrmals im Jahr ist jede Familie für das Waschen und Bügeln der Kindergartenwäsche sowie die Reinigung der Gruppenräume

verpflichtend verantwortlich.

  • Entwicklungsgespräche

Einmal jährlich laden wir die Eltern zu einem persönlichen Entwicklungsgespräch ein.

  • Elternumfrage

In regelmäßigen Abständen fragen wir den Betreuungsbedarf unserer Eltern ab und führen Elternumfragen durch, um auf auftauchende Fragen oder Anregungen der Eltern eingehen zu können.

  • Elternabende

Mehrmals im Jahr finden Elternabende zu verschiedenen Themen – zum Teil auch mit externen Referenten statt.

  • Hausbesuche

Diese dienen keinesfalls der Kontrolle, sondern dem Aufbau und der Intensivierung des Vertrauensverhältnisses zum Kind und der Familie sowie dem besseren Verständnis für dessen individuelle Entwicklung.

Die Erzieherin widmet sich dabei ganz dem Kind und dessen Spiel – nicht dem Austausch mit den Eltern- dieser findet in Elterngesprächen statt.

10.3 Fachkräfte zur Ergänzung des pädagogischen Ablaufs

Fester Bestandteil des rhythmische Wochenablaufs ist die Eurythmie. Eurythmie ist eine tänzerische Bewegungskunst, die ihren Ursprung in der Anthroposophie hat. Sie wird von einem eigens dafür ausgebildeten Eurythmisten gelehrt, der dafür einmal wöchentlich in den Kindergarten kommt.

Außerdem nehmen die Königskinder (Vorschulkinder) einmal wöchentlich am Harfenunterricht teil. Zu diesem Zweck kommt eine Musiktherapeutin in den Kindergarten, die den Kindern auf pentatonischen Tischharfen das Harfenspiel erlernt.

10.4 Mitgliedschaft in Verbänden und Institutionen

Unsere Einrichtung gehört zur „Vereinigung der Waldorfkindergärten und ist dadurch mit vielen anderen Waldorfkindergärten in Deutschland und weltweit verbunden.

Die aktive Beteiligung an den regelmäßigen Regional- und Bezirksgruppentreffen ist fester Bestandteil des fachlichen Austauschs für unseren und verschiedene andere Waldorfkindergärten und dient der Vernetzung und gegenseitigen Unterstützung zu organisatorischen und pädagogischen Themen. Die Mitgliedschaft in der Vereinigung der Waldorfkindergärten bietet außerdem die stetige Möglichkeit zur Arbeit an der Qualität unseres Waldorfkindergartens.

10.5 Schule

  • Zusammenarbeit mit der Waldorfschule Regensburg
  • Zusammenarbeit zwischen den Kooperationsbeauftragten von Schulen und Kindergarten
  • Festlegung von Terminen zum Informationsaustausch über die künftigen Schulkinder
  • Ablauf und Termine der Schuleinschreibung
  • Besuche der Lehrerinnen im Kindergarten
  • Vorkurs Deutsch für Kinder mit und ohne Migrationshintergrund

10.6 Kooperation und Vernetzung

Fachdienste:

Regelmäßige Kooperation mit Jugendamt/ Erziehungsberatungsstelle

Vernetzung:

  • Zusammenarbeit mit Grundschulen
  • Zusammenarbeit mit Fachakademien, FOS, etc. um Praktikanten auszubilden
  • Besuche bei der Polizei, Feuerwehr, Krankenhaus, Seniorenheim für die Vorschulkinder
  • Jährliche Teilnahme an Stadtfesten (Ökomarkt, etc.)
  • Austausch mit anderen Waldorfkindergärten
  • Bezirkstreffen

Etwa dreimal im Jahr treffen sich Erzieherinnen und Vorstände der Waldorfkindergärten aus dem Bezirk Oberbayern-Niederbayern zum gegenseitigen Austausch. Zu diesem Bezirk gehören folgende Kindergärten: Deggendorf, Landshut, Freising, Schleißheim, Erding, Felizenzell und eben Straubing. Dabei geht es nicht nur um allgemeine Informationen, sondern auch um die Bearbeitung pädagogischer Themen. Mitunter wird zu diesen Treffen auch ein Referent zur tieferen Information und Weiterbildung über spezielle Fragen geladen. Dieser Bezirk wählt für 3 Jahre eine/n pädagogische/n Vertreter/in, der 3- 4 mal im Jahr als stimmberechtigter Mitglied in der Vertreterversammlung Bayern mitarbeitet. Zurzeit ist eine Erzieherin aus unserem Kindergarten die pädagogische Vertreterin für unseren Bezirk.

  • Regionaltagung

Die Regionaltagung, zu der alle Waldorfkindergärten der Region Südbayern eingeladen werden, findet zweimal jährlich statt und dient vor allem der pädagogischen Weiterbildung. Dabei ist trotz aller Arbeit immer noch genügend Raum, um sich auch allgemein über Aktuelles auszutauschen.

10.7 Therapeuten

In Einzelfällen arbeiten die Erzieher mit Therapeuten und Ärzten zusammen.

Eine Besonderheit aus dem anthroposophischen Bereich Wald ist die Heileurythmie. Diese kann auf Anfrage ebenfalls im Waldorfkindergarten stattfinden. Sie kann dazu beitragen, die Balance zwischen Seele und Leiblichkeit des Kindes wieder herzustellen.

Heileurythmie wird von Eurythmisten mit spezieller Zusatzausbildung angeboten. Ein Kontakt kann über den Kindergarten vermittelt werden.

11. Qualitätssicherung

Folgende Maßnahmen gehören zur Qualitätssicherung:

  • Beschreibung von Schlüsselprozesses d.h. Beobachtungsbögen der Kinder (Sismik, Seldak, Perik)
  • Fortschreibung der Konzeption.
  • Fortbildung und Fachliteratur: Fortbildung sichert, verbessert und erweitert die Qualifikation des pädagogischen Personals und trägt zur Qualitätssicherung des Kindergartens bei.
  • Regelmäßige Elternabende
  • Bezirksgruppen- ;Regional- ;und Landestreffen
  • Jährliche Elternbefragung
  • Supervision
  • Wöchentliche Konferenzen

12. Organisatorisches und Rechtliches

12.1. Aufnahme

Als öffentlicher Kindergarten in privater Trägerschaft kann jedes Kind aufgenommen werden, dass auch einen anderen (z.B. städtischen) Kindergarten besuchen könnte.

Konfession, kulturelle und familiäre Hintergründe spielen dabei keine Rolle.

Die Anmeldung kann jederzeit über das Anmeldeformular auf unserer Homepage oder durch Abholung des Formulars im Büro erfolgen.

Im Januar folgt ein offizieller städtischer Anmeldetag für alle Kindergärten der Stadt, an dem alle Familien in den Kindergarten kommen, die Ihre Kinder im Waldorfkindergarten anmelden möchten.

Alle angemeldeten Kinder werden mit ihren Eltern zu einem Aufnahmegespräch eingeladen, anschließend erfolgt die Auswahl der aufgenommenen Kinder. Die Bescheide über eine mögliche Aufnahme werden den Eltern über das Online Anmeldeportal der Stadt Straubing übermittelt.

Erst mit Rücksendung der unterschriebenen Vertragsunterlagen ist der Betreuungsvertrag gültig.

12.2. Beiträge

Beiträge für Kleinkindgruppe (inklusive Mittagessen)

Tägliche BuchungszeitBeitrag KleinkindgruppeMonatliches Spielgeld und MittagessenMonatlicher Gesamtbetrag
4-5 h täglich
160,00 Euro73,00 Euro 40 Euro(Abzüglich 100 Euro Krippengeld) 173,00 Euro
5-6 h täglich
190,00 Euro73,00 Euro 40 Euro(Abzüglich 100 Euro Krippengeld) 203,00 Euro
6-7 h täglich
220,00 Euro73,00 Euro 40 Euro(Abzüglich 100 Euro Krippengeld) 233,00 Euro
7-8 h täglich
250,00 Euro73,00 Euro 40 Euro(Abzüglich 100 Euro Krippengeld) 263,00 Euro

In der Kleinkindgruppe nehmen alle Kinder an der Mittagsverpflegung teil. Der Beitrag für das Mittagessen fällt deshalb für alle Kinder an.

Beiträge für die Kindergartengruppe

Tägliche BuchungszeitenBeitrag KindergartengruppeMonatliches Spielgeld und MittagessenMonatlicher Gesamtbetrag
4-5 h täglich
90,00 Euro93,00 Euro 58 Euro (Abzüglich 100 Euro Kindergartenzuschuss) 141,00 Euro
5-6 h täglich
100,00 Euro93,00 Euro 58 Euro(Abzüglich 100 Euro Kindergartenzuschuss) 151,00 Euro
6-7 h täglich
110,00 Euro93,00 Euro 58 Euro(Abzüglich 100 Euro Kindergartenzuschuss) 161,00 Euro
7-8 h täglich
120,00 Euro93,00 Euro 58 Euro
(Abzüglich 100 Euro Kindergartenzuschuss) 171,00 Euro

In der Kindergartengruppen entstehen die Kosten für das Mittagessen nur dann, wenn das Kind über die Mittagszeit (auch nach 12.30 Uhr) im Kindergarten bleibt. Anderenfalls reduziert sich der monatliche Beitrag um die Kosten des Mittagessens. Dieser Betrag wird monatlich separat zum Kindergartenbeitrag abgerechnet.

Die Elternbeiträge des Waldorfkindergartens richten sich nach der Gebührensatzung der Stadt Straubing (LINK).

Die Benutzungsgebühren sind Jahresgebühren und beziehen sich jeweils auf ein Betreuungsjahr (01. September bis 31. August). Die Gebühren sind in zwölf Monatsraten zu entrichten. Die Monatsgebühren für die jeweilige Gruppe und Buchungszeit sind der oben genannten Tabelle zu entnehmen.

Als Elterninitiative mit besonderer Pädagogik und ohne großen Träger im Hintergrund ist der Betrieb etwas kostenintensiver. Diese Kosten trägt die gesamte Kindergartengemeinschaft solidarisch. Der Waldorf-Zusatz deckt jegliche Extrakosten, wie z.B. täglich ein zweites Frühstück (Bio), Materialien und Ausflüge. Die Anmeldung zum gemeinsamen Mittagessen (Bio) wird empfohlen. In der Kleinkindgruppe nehmen die Kinder es vor der ersten Abholzeit ein. Auf die Erhebung einer weiteren Gebühr zur Ferienbetreuung (siehe § 5 Absatz 3 LINK) wird verzichtet. Allen Kindern über drei Jahren wird durch den Freistaat Bayern ein Rabatt von 100 Euro monatlich gewährt.

Manche Kosten muss der Kindergarten selbst tragen, um die sich z.B. ein städtischer Kindergarten keine Sorgen machen muss, wie Reparatur- und Baukosten, Verwaltungskosten, ein Teil der Personalkosten etc.

Der Titel öffentlicher Kindergarten verleiht uns einige Rechte und Pflichten.

Dazu zählen zum Beispiel:

Öffentliche Zuschüsse: Für einen Teil unserer Kinder können wir nach dem aktuellen Kindergartengesetz Zuschüsse der Wohnsitzgemeinde des Kindes bzw. des Landkreises erhalten. Die Details dazu sind der jeweils aktuellen Beitrags- und Buchungszeitenordnung des Waldorfkindergartens zu entnehmen. Die öffentlichen Zuschüsse decken nur einen Teil der Personalkosten.

Die weiteren Kosten (wie Miete, Strom, Reparatur- und Baukosten, Verwaltungskosten, etc.) werden über den Elternbeitrag finanziert, bzw. durch Eigenleistung von vornherein eingespart.

Für diesen von den Eltern zu bezahlenden Beitrag gibt es eine Beitrags- und Buchungszeitenordnung. Im Elternbeitrag ist das Entgelt für das täglich frisch zubereitete Vollwertessen am Vormittag enthalten.

In bestimmten Fällen kann der Elternbeitrag vom Jugend- oder Sozialamt bezuschusst werden.

Mit dem Elternbeitrag sind die Kosten unseres Kindergartens nicht vollständig gedeckt. Für das verbleibende Defizit tritt der Verein für Waldorfpädagogik Straubing e.V. ein und benötigt dazu neben den Mitgliedsbeiträgen zusätzlich Ihre Spenden.

Engagement zu Gunsten unserer Kinder lohnt sich! Wir bitten unsere Waldorfeltern daher zu einer regelmäßigen, monatlichen, zweckgebundenen Spende an den Verein für Waldorfpädagogik Straubing e.V. zu Gunsten des Kindergartens. Die Höhe dieser Spende ist freiwillig. Am Jahresende erhalten Sie dafür eine Spendenquittung, die Sie bei Ihrer Steuererklärung berücksichtigen können.

12.3. Öffnungszeiten

Derzeit ist unser Kindergarten Montags-Donnerstag von 7:15 Uhr bis 15:30 Uhr und Freitag von 07:15 Uhr bis 12:30 Uhr. Für die Kinder der Kindergartengruppe findet am Freitag der Waldtag von 08:00 Uhr bis 12:30 Uhr statt.

Die Kernzeit ist von 8:15 Uhr bis 12:15 Uhr.

Die Kinder können zwischen 7:15 Uhr und 8:15 Uhr gebracht werden und ab 12:15 Uhr wieder abgeholt werden.

Die Eltern-Kind-Gruppen finden wöchentlich statt.

Aktuell werden sie Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag angeboten, jeweils in der Zeit von 09:00 Uhr bis 11:00 Uhr.

Die Freizeitschule kann immer dienstags von 15.00 – 17.00 Uhr besucht werden.

13.4. Schließtag- und Ferienregelung

Bei den Schließzeiten richten wir uns nach den Vorgaben des BayKiBiG, d.h. unsere Einrichtung ist 30 Tage im Jahr geschlossen, einen Großteil davon in den Sommerferien und die restlichen Tage in die restlichen Ferien verteilt.

An den übrigen Ferientagen bieten wir einen personalreduzierten Dienst in Form einer Feriengruppe an und erfragen hierzu den Bedarf der Eltern.

Der Träger des Kindergartens behält es sich vor, zusätzlich an bis zu fünf Tagen im Jahr für pädagogische Fachtage zum Zwecke der Fort- und Weiterbildung zu schließen.

Alle Schließ- und Fachtage sind in unserem Jahreskalender ersichtlich.

Letzte Änderung: Dezember 2022

Letzte Änderung: 05.11.2023