Was uns bei den Kleinsten besonders wichtig ist…
Beziehungsgestaltung
Das Grundbedürfnis des kleinen Kindes besteht in der seelischen Geborgenheit, welche nur durch den intensiven Kontakt zu einer Bezugsperson hergestellt werden kann. Nur wenn sich das kleine Kind in einer neuen Bezugsperson so angenommen fühlt das Bindungssicherheit entsteht, hat es die Möglichkeit sich mit Freude zu
entwickeln, die Welt zu erkunden und in Kontakt mit anderen zu treten.
Ein verlässlicher Rhythmus unterstützt es dabei, sich auf eine neue Bezugsperson einzulassen.
Mit ein oder zwei Jahren mehrere Stunden in einer neuen Umgebung mit Gleichaltrigen und neuen Bezugspersonen zu verbringen stellt für Kinder eine große Herausforderung dar, denn es entspricht nicht dem Entwicklungsbedürfnis des Kindes. Deshalb brauchen Kinder eine behutsame Eingewöhnung, welche in kleinen Schritten
vollzogen wird. Nachdem feststeht, wer die Eingewöhnung des Kindes begleiten wird treffen die Pädagogen zusammen mit den Eltern Verabredungen zur Eingewöhnung, welche die Situation der Familie und der Gruppe gleichermaßen berücksichtigen sollen. Es bleibt
jedoch auch die Offenheit für Veränderungen, denn bei der Eingewöhnung wird stets vom Kind abgelesen, was oftmals Flexibilität und Veränderung bedeutet. Für unseren Kindergarten gibt es separat ein Eingewöhnungskonzept zur Einsicht für die Eltern.
Die Pflege in der Krippe
Bei den kleinen Kindern ist von der ganzen Persönlichkeit bisher nur der Körper zur Eigenständigkeit erwacht. Seele und Geist sind noch nicht eigenständig, sondern noch ganz und gar mit dem Leiblichen verbunden. Aus diesem Grund ist es hier von größter Bedeutung, der Pflege einen ganz besonderen Stellenwert zukommen zu lassen.
Wenn wir das Kind mit Würde und größtmöglicher Sorgfalt und Zugewandtheit versorgen, so regen wir nicht nur die körperliche, sondern auch die seelisch – geistige Entwicklung an.
Die versorgende Person wird also in besonderer Weise darauf achten, eine gut vorbereitete Situation für alle Pflegeeinheiten zu schaffen um sich dem Kind mit ganzer Aufmerksamkeit zu widmen. Jede Handlung wird mit Worten begleitet und man wartet geduldig ab, bis das Kind durch seine Körpersprache seine Bereitschaft zum Mittun zeigt. So werden für das Kind und die versorgende Person kurze aber sehr kostbare Zeiten während des Tages geschaffen, in denen die Individualität des Kindes kennenzulernen. Durch diese intensiven Zwiegespräche werden beste Voraussetzungen für eine positive Entwicklung im sprachlichen, motorischen und sozialen Bereich geschaffen. Auch die Entwicklung zum Erleben des eigenen Körpers
und des Selbstbewusstseins werden dadurch immer wieder aufs Neue auf liebevolle Weise angestoßen.
Sprache
Die Sprache des kleinen Kindes sind seine Körpersprache und seine Bewegungen, seine Mimik und Gestik sowie lautähnliche Äußerungen. Der Erwachsene muss sich auf diese Botschaften einlassen, um in den Dialog mit dem Kind treten zu können. Hier kommt wiederum den Pflegesituationen eine besondere Stellung zu. Denn in diesen
bietet sich im Besonderen die Möglichkeit, auf die Sprache des noch kleinen Kindes einzugehen. Vorausgesetzt, der Erwachsene verrichtet die pflegerischen Aufgaben nicht am Kind vorbei mit einer nebenbei geführten Unterhaltung mit einem anderen Erwachsenen oder ähnlichem, sondern widmet seine ganze Aufmerksamkeit voll und
ganz dem Kind. Für den Spracherwerb ist das Kind auf die voll ausgebildete Sprache des Erwachsenen angewiesen. Es versteht sich von selbst, dass die versorgenden Personen nicht selbst in die „Babysprache“ verfallen.
Die freie Bewegung und das selbständige Spiel
Im Spiel bildet das Kind seine Persönlichkeit und aus und lernt die Welt kennen. Für die Erwachsenen ist es besonders wichtig, in das kindliche Spiel so wenig als möglich einzugreifen. Das Kind soll aus eigenem Antrieb spielen und so seine eigenen Kräfte und sein Wirken erproben. Dadurch erlebt es sich als wirksam in der Welt und wird zu weiteren Spielen angeregt. Auf diese Weise können sich Autonomie und
Selbstvertrauen entwickeln. Die Erwachsenen müssen jedoch bestimmte Voraussetzungen schaffen, um dem Kind das freie und erfüllende Spiel zu ermöglichen. So sind sie beispielsweise dafür zuständig, eine Atmosphäre zu schaffen, in der das Kind sich wohlfühlt, denn nur dann wird es überhaupt zu spielen beginnen. Auch das Verrichten sinnvoller Tätigkeiten im Beisein der Kinder regt die spielerische Tätigkeit an.
Die Möglichkeiten des Rückzugs sowie eine geordnete und verlässliche Umgebung und Tagesstruktur sind ebenso wichtige Faktoren, um das Kind ins freie Spiel zu führen.
Umgebungsgestaltung
Die Gestaltung der Räume muss auf die besonderen Bedürfnisse der Kinder in diesem Lebensalter abgestimmt sein. So muss dafür gesorgt werden, dass ausreichend Platz für die sich entwickelnde und ständig zunehmende Bewegungsfähigkeit der Kinder zur Verfügung steht. Auch abgegrenzte Bereiche sind von Vorteil, um Kindern eine Beschäftigung ohne permanente Störungen durch andere Kinder zu ermöglichen.
Permanenter Blick – und Stimmkontakt zu einem Erwachsenen sind dabei unerlässlich. Reizüberflutungen müssen so gering als möglich sein. Auf grelle Farben und auffällige Muster wird deshalb verzichtet.
So sieht der Tagesablauf in unserer Krippe aus:
7:15 bis 08:30 Uhr Ankommen, Freispiel und Pflegeeinheiten
8:30 Uhr gemeinsamer Morgenkreis
8:45 Uhr Frühstück
9:15 Uhr Pflegesituation
9:30 bis 11:00 Uhr Freispielzeit mit individuellen Pflegeeinheiten
11:00 Uhr Mittagessen
11:30 Uhr Mittagsschlaf bzw. Freispiel
12:15 bis 12:30 Uhr Abschlusskreis/ erste Abholzeit
12:30 bis 14:00 Uhr Mittagsschlaf bzw. Freispiel
13:30 bis 14:00 Uhr Abholzeit (Die Betreuung endet um 14.00 Uhr)
Letzte Änderung: 20.10.2024